Bewässern, Hacken, Jäten, Pflanzen, Ernten und mit den Pferden arbeiten! Wobei wir nun eine längere Siesta einlegen. Vormittags arbeiten wir wie immer bis um 1, aber nachmittags fangen wir erst wieder um 17Uhr an und arbeiten dann bis 20 Uhr.
Was uns wirklich außer Hitze und Bewässerung zu schaffen macht, ist die Futterknappheit für unsere Pferde und auch für die Schafe. Um diese Zeit haben wir sonst die ersten Flächen schon zum zweiten Mal beweiden können, nun wächst absolut nichts nach und wir halten ständig nach ungenutzten Weideflächen Ausschau. Dazu kommt, daß manche Bauern nun auch Flächen zu Heu machen, die sie sonst stehen gelassen haben, weil es sich nicht gelohnt hätte. Das heißt wir portionieren, daß was wir jetzt an Weide haben recht knapp und füttern, was es noch so an Ernteresten vom Acker gibt oder Falläpfel. Paquerette, unserem einen Arbeitspferd, sieht man nun schon an, daß sie nicht prall im Futter steht. Was wir an Heu und Stroh für den Winter zu Verfügung haben werden, wissen wir noch nicht. Die Preise werden sicher steigen.
Wir freuen uns, daß jetzt unser Team wieder wächst! Letzte Woche kam Wendy dazu, die einen französichen und amerikanischen Paß hat, chinesische Wurzeln, in Brasilien aufgewachsen, in Japan zur Schule gegangen ist und sich somit als Weltbürgerin bezeichnet. Mit ihrem fröhlichen, offenen Wesen auf jeden Fall eine Bereicherung im Team. Heute ist Moritz angereist, der als studierter Sozialwissenschaftler endlich mal das Gemüsbauernlandleben für sich ausprobieren will. Und kommenden Mittwoch wird Eduardo noch dazukommen, ein Kolumbianer, der in Deutschland "nachhaltige Landwirtschaft" studiert. Und Sascha, unser stetiger, fleißiger Lehrling ist nun schon jemand der zur Kontinuität auf dem Betrieb beiträgt! So bleiben wir eine buntgemischte Schar und üben uns im positivem Miteinander, damit Euer Gemüse gut wächst und zu Euch kommt. Ganz nebenher lernen so viele Menschen etwas über ökologischen Gemüseanbau, Pferdearbeit und SoLawi, und wir lernen mit unterschiedlichsten Menschen zusammenzuarbeiten.
Letzte Woche war der Anteil verhältnismäßig groß, das hing auch damit zusammen, daß wir an manchen Stellen Platz schaffen mußten, für die Herbst-\ Winterpflanzungen, die jetzt noch kommen. Dabei organisieren wir das Gemüse manchmal unterschiedlich für die einzelnen Verteilstellen, wenn eine Kultur durch unterschiedliche Abreife nicht gleich für alle reicht. Dafür hängt in unserem Packraum ein Plan, wo immer eingetragen wird, welche Verteilstelle, was bekommen hat, so daß wirklich meistens alle auch alles bekommen. Da herrscht dann oft beim Packen größte Konzentration, wenn gezählt, gerechnet und aufgeteilt wird. Bei der Kulturenvielfalt im Moment sind Christine und ich froh, daß wir beide schon Profis sind und alles Gemüse doch zügig überblicken und sinnig verteilt kriegen. Wenn die erste Liefertour dann schon mal Oberellenbach verläßt, freuen wir uns es geschafft zu haben.