Liebe SoLawistinnen und SoLawisten,
immer mehr erweist sich unser vielfältiger Anbau seit diesem Jahr verteilt auf 4 unterschiedliche Flächen als absolute Herausforderung. Auf dem Acker "Auf dem Sand" haben jetzt Vögel die frischgeschlüpften Sojabohnen (Edamame) und Erbsen vertilgt! Das hatten wir noch nicht. Wahrscheinlich ist das so, weil wir uns nicht mehr nur auf einer Fläche tummeln und durch unsere ständige Präsenz gleichzeitig gute Vogelscheuchen sind. Wir säen neu und decken diese Aussaaten auch noch zusätzlich zum Schutz mit Netz ab. Allerdings wird es dann später mit den Erbsen und nicht mehr so knackig.
Vor Monaten hatten wir auf Martin Grassbergers mikrobiologische Erkenntnisse verwiesen. Auch im Hinblick auf Corona sind seine ganzheitliche Ansätze spannend! Jetzt gibt es einen link zu seinem Vortrag "Holobionten und ihr Mikrobiom" Zusammenhänge zwischen Boden, Pflanzen- und Menschengesundheit: https://www.youtube.com/watch?v=gjT-e1vVR_Q
Genauso empfehlenswert ist sein Buch: M. Grassberger 2019: Das leise Sterben – warum wir eine landwirtschaftliche Revolution brauchen, um eine gesunde Zukunft zu haben
Residenz Verlag 24,80 € , nominiert für das Wissenschaftsbuch des Jahres 2020
Hier eine kurze Inhaltsangabe von Lena Heilmann:
Professor Martin Grassberger, niederösterreichischer Landwirt, promovierter Biologe und Rechtsmediziner, schlägt in seinem Buch „Das leise Sterben“ eine großen Bogen zwischen der Gesundheit des Menschen und dem Boden, der letztendlich die Grundlage dafür legt. Mit umfassenden Kenntnissen stellt er dar, wie wir uns durch unsere Lebens- und Wirtschaftsweise nicht nur um die eigene Gesundheit bringen, sondern gleichzeitig noch Artenvielfalt und Ökosysteme zerstören. Doch er bleibt nicht dabei stehen, das leise Sterben zu beschreiben, sondern er schafft es, im zweiten Teil des Buches komplexe grundlegende Zusammenhänge aufzuzeigen. Hierbei ist der Boden mit seinen vielfältigen Lebensgemeinschaften – dem Mikrobiom – der zentrale Schlüssel für Veränderung, denn das Mikrobiom des Bodens und das unseres Darms sind in großen Teilen ähnlich. Unsere Krankheiten sind letztendlich Ergebnis unserer Landwirtschaft, unserer Ernährung und unseres Wirtschaftssystems. Im dritten Teil zeigt er Ansätze auf, die zukunftsfähige Veränderung, Gesundheit und langfristig verträgliches Wirtschaften ermöglichen. Auch hier sind „die neuen Helden der Landwirtschaft“ und deren Ansatz der regenerativen Landwirtschaft seine Themen. Martin Grasegger ist ein Universalgelehrter – wer sonst könnte sich in Biologie, Medizin, Kulturgeschichte, Bodenkunde und Landwirtschaft so fundiert auskennen und Querbezüge zur Postwachstumsökonomie ziehen? Sein umfassender Blick auf die Probleme unserer Zeit ist absolut lesenswert, auch wenn es teilweise sehr ins bio-chemische Detail geht (aber da kann man stellenweise querlesen, der Gesamtzusammenhang erschließt sich).
Das Lagergemüse wird nicht schöner. Wir hoffen ihr könnt Euch an seinen "inneren Werten" erfreuen. Aber Kräuter und Salat frisch vom Acker peppen den Anteil auf.
Euer Anteil diese Woche:
- Salat
- Dill, teils Lauchzwiebeln
- Ruccola
- den letzten Weißkohl
- rote Beete
- getrocknete Chillis (paßt auch wunderbar in Kohlgemüsepfannen)
- Möhren
- Kartoffeln
Es grüßen Susa, Günter, Dörte, Maeve, Bärbel, Felix, Kalle, Deev und neu im Team Tim als Praktikant (studiert Ökosystemmanagement)