FAQ (Frequently asked questions / Häufig gestellte Fragen) für Menschen, die an dem Konzept unserer Solawi interessiert sind.
Solawi steht für "Solidarische Landwirtschaft". Menschen schließen sich zusammen um selbstbestimmt zu organisieren, auf welche Art ihr Essen (bei uns: Gemüse) produziert wird. Dabei finanzieren die Teilnehmer komplett die Kosten des Landwirtschaftlichen Betriebs für ein Jahr und ermöglichen damit ein Wirtschaften nach gemeinschaftlich bestimmten Kriterien, unabhängig von Marktgesetzen (Kriterien bei uns: Ökologische Herstellung und die Suche nach solidarischen Strukturen). Das Budget ist kostendeckend geplant, es brauchen und sollen keine Gewinne erzielt werden.
Das Gemüse hat keinen Preis, es wird unter allen beteiligten aufgeteilt.
Auch das unternehmerische Risiko ist auf alle Mitglieder verteilt, da der Betrieb für ein Jahr vorfinanziert ist.
Die Solawis in Deutschland sind Teil des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft. Der Länderübergreifende Austausch findet über URGENCI statt.
Siehe auch
Die Solidarische Landwirtschaft ermöglicht ein auf den Bedarf und die Möglichkeiten von Produzenten und Konsumenten abgestimmtes produzieren von Lebensmitteln.
Es gibt kein Kaufen und Verkaufen, keine strenge Kopplung von Geben und Nehmen.
Siehe auch einen Artikel auf keimform.de
Siehe auch Warum Solawi?
Nein, wir haben keinen Hofladen. Uns gibt es nur durch das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft, ein Direktverkauf würde uns wieder von den Marktzwängen abhängig und wir könnten nicht mehr so arbeiten, wie es von uns Bauern und Teilnehmern gewünscht ist.
In einer solidarischen Landwirtschaft teilen sich die Teilnehmer die realen Produktionskosten das Betriebes. Im Gegenzug verteilt der Betrieb seine Ernte an die Teilnehmer. Diese Konzept macht kleine vielfältige landwirtschaftliche Betriebe wirtschaftlich tragfähig!
Siehe auch Warum Solawi?
Bei einem Gemüseabo kauft man Gemüse. In einer solidarischen Landwirtschaft übernimmt ein Kreis von Menschen die Produktionskosten eines Betriebes und teilt sich die Ernte.
Dadurch kann eine Solawi so arbeiten, wie Teilnehmer und Bauern es selbst gestalten. Das Lebensmittel ist keine Ware und muss nicht unter dem Zwang hergestellt werden, profitabel zu sein. Dadurch wird eine solidarische und zukunftsfähige Art von Anbau und Verteilung ermöglicht, die sich in der herkömmlichen Landwirtschaft niemand leisten kann.
Das funktioniert, weil der Betrieb von den Teilnehmern auf jeweils ein Jahr vorfinanziert wird. Zwar müssen auch hierzu die finanziellen Mittel aufgebracht werden, aber sowohl die Organisation dieser Mittel als auch das damit finanzierte Anbaujahr können freier gestaltet werden. Bereits bei der Bieterrunde können soziale Aspekte berücksichtigt werden: Jeder zahlt soviel er will und kann, solange nur gemeinsam der insgesamt erforderliche Betrag aufgebracht wird. Im Rahmen dieser Mittel sind dann aber die Existenz der Bauern sowie die gewünschte Art des Anbaus und der Verteilung für das Jahr gesichert.
Siehe auch weiter oben: Was ist eigentlich „solidarisch“ an der „Solidarischen Landwirtschaft“?
Auf den ersten Blick sieht es auch bei einer Solawi so aus, als ob Gemüse gekauft wird, also Geld mit Gemüse im gleichen Wert getauscht wird: Monatlich wird ein Geldbetrag abgezogen, wöchentlich bekommt man die Kiste. Der wahre Zusammenhang ist aber ein anderer.
Der Erhalt des Gemüses ist nämlich vom monatlichen Beitrag unabhängig: Jedes Mitglied bekommt seinen Ernteanteil, egal, wie hoch oder niedrig sein monatlicher Beitrag ist. Das Gemüse muss nicht auf einem Markt seinen Preis in Konkurrenz zu anderen Produzenten erstreiten. Der Preis anderer Anbieter, Aussehen usw. spielen an dieser Stelle keine Rolle. Die Teilnehmer bekommen einfach regelmäßig ihr Gemüse von der Gemeinschaft, die sich sich selbst ermöglichen. Es findet kein Tausch statt.
Der monatliche Beitrag führt ebenfalls keine Abhängigkeit zum Markt ein, denn dessen Höhe legen die Mitglieder für sich selbst auf der Vollversammlung fest. Und dort spielt es keine Rolle, ob es nicht billiger wäre, die Gurke aus Italien einfliegen zu lassen.
Nein, das Gemüse der Saison wird geerntet und an die Teilnehmer verteilt. Der Winter liefert Lagergemüse und was in dieser Jahreszeit auf dem Acker wächst. Insgesamt ist das Angebot sehr abwechslungsreich! Es ist aber möglich entweder einen großen oder kleinen Gemüseanteil zu buchen. Ein großer Anteil ist gedacht für einen Familie, der kleine Anteil für 2 Erwachsene, der Bedarf ist aber sehr unterschiedlich.
Ja, indem ihr euch an der Anbauplanung beteiligt.
Siehe auch der große Anteil in Bildern
Siehe auch Unser Gemüseangebot
Der Ernteanteil wird wöchentlich an eine der Verteilstellen in Bebra, Melsungen, Bad Hersfeld und Oberellenbach geliefert. Dort holt man sich sein dann sein Gemüse ab, d.h. packt es selber nach einer Liste, die dort aushängt. Ausführlich ist das auf der Seite Organisation der Verteilung erklärt.
Es ist durchaus möglich, sich mit einem niedrigeren Beitrag an der Solawi zu beteiligen. Andere Teilnehmer zahlen dafür mehr. Da es nicht um Gewinnmaximierung geht, können wir uns Solidarität untereinander leisten!
Siehe auch Warum Solawi?
Der Einstieg ist auf der Seite Mitmachen beschrieben.
Welche Anteilsgröße man nimmt, hängt von den Koch- und Essgewohnheiten ab. Als Orientierung:
Siehe auch Euer Anteil.
Grundsätzlich ist es aus sozialen und zeitlichen Gründen sehr wünschenswert, dass möglichst viele Teilnehmer auch praktische Arbeiten für ihre Solawi übernehmen. Das können Dinge sein wie z.B. die Mitarbeit auf dem Acker, Büroarbeit, die Pflege dieser Webseite oder die Weiterentwicklung des Konzepts unserer Solawi. Anders als bei anderen (meistens von Teilnehmern selbst gegründeten) Solawis gibt es aber keine vertragliche oder moralische Verpflichtung dazu. Freiwilligkeit ist uns wichtig.
Siehe auch Warum Solawi?